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Als junger Unternehmer habe ich die Gelegenheit genutzt, die Kunden, die unseren Service in Anspruch nahmen, genau anzusehen. Nicht nur, um zu verstehen, wo ihre Bedürfnisse und Erwartungen mit Blick auf unsere Arbeit liegen könnten. Sondern auch unter dem Blickwinkel: „WIE machen die das, was sie machen?“ Das war, in etwas abgewandelter Form vom Original, mein neues „Learning by Doing“.
Was ich beobachtete, bekräftigte mich in der Entscheidung, unser Angebot auszudehnen – über den Horizont des ebenso geschätzten wie vertrauten München hinaus. Nicht nur wegen der guten Nachbarschaft zum Standort Oberbayern führte uns dann der Weg nach Österreich, wo wir 1984 unsere erste Auslandsniederlassung errichteten. Der Schritt schien verlockend einfach: Gleiche Sprache, ähnliche Kultur. Selbst währungstechnisch bot die Vor-Euro-Zeit wenig Hindernisse: Die Umrechnung „7 Schilling gleich 1 DM“ war stabil.
Erster Lerneffekt: Was an der Oberfläche als ebener Weg erscheint, birgt manche Senke und Steigung unterwegs. Wo wir zuhause in München schnell und unkompliziert improvisieren konnten, waren in Österreich längere Wege zu gehen und Zeiten einzuplanen. Die Herausforderung, die sich daraus ergab, wurde zum nächsten großen Schritt in der Entwicklung unseres Unternehmens: Prozesse und Abläufe müssen definiert und überwacht werden. Sonst gelingt keine reibungslose Integration von Aufträgen ins Gesamtgeschäft, sonst erschwert sich aber auch die Integration von neuen Mitarbeitenden ins Sasse-Team.
Auch die Anforderungen und Gepflogenheiten einer anderen Kultur – und sei sie der eigenen auch noch so nahe – rückten verstärkt ins Blickfeld. Nun hatte ich zwar schon den Mentalitäts-Bogen zwischen Berlin und München in den Griff bekommen. Aber diesmal galt es Wege zu finden oder zu entwickeln, die für alle im Team gangbar und akzeptabel waren. Da galt es eine ganze Reihe von emotionalen Facilitys zu managen.
Ebenfalls als harter Brocken erwiesen sich die unterschiedliche Rechtswesen beider Länder. Als junges Unternehmen hat man derlei nicht wirklich im Blick, insbesondere die Regeln der Sozialversicherung und des Arbeitsrechtes beim ersten Schritt über die Grenzen. Ich habe damals viel für spätere Entscheidungen gelernt: Bei allem Enthusiasmus darf man ruhig auch auf die Vorsicht hören.
Wo wir uns nicht überraschen ließen: Dass es unbedingt ein eigenes regionales Management brauchte. Das kannten ich schon aus unserer bisherigen Arbeit – was „Lage, Lage, Lage“ für die Immobilienexperten ist, das ist „Nähe, Nähe, Nähe“ für das Facility Management. Nähe zu denen, die beim Kunden tätig sind. Nähe zum Kunden, der mit uns Verbindung haben will. Nähe zu Land und Leuten, die unsere Arbeit beeinflussen, wenn nicht gar prägen. Aufgabe also erkannt, Umsetzung unter einigen Mühen gemeistert. Wir waren bereit für die rot-weiß-rote Welt. Der wir bis heute verbunden sind, mit stetig wachsender Leidenschaft und Leistungsbereitschaft.